Den Brauch, Grabhügel zu errichten, gab es in Südböhmen bereits seit der Bronzezeit und weiter in der Eisenzeit, im 8. bis 4. Jahrhundert v. Chr. Die Grabhügel hatten einen kreisförmigen oder ovalen Grundriss mit einem Durchmesser von bis zu 20 m und waren bis zu 2 m hoch. Hallstatt-GG hatten eine kranzförmige Konstruktion aus Holz oder Steinen, Ummantelungen an der Außenseite oder eine steinerne Grabkammer in der Mittel. In der Mitte der zentralen Kammer wurden Gaben und die Asche des Verstorbenen aufbewahrt.
Die Ausstattung des Grabes hing vom Geschlecht und von der Stellung des bestatteten Menschen ab. Bei männlichen Kriegern befanden sich Waffen (Schwerter, Lanzen, Messer), Metallteile von Pferdewagen sowie Pferdeausrüstung (Zaumzeug, Zierteile). Frauen wurden mit Schmuck und Kosmetikartikeln (kleinen Messern, Rasiermessern, Perlen, Armbändern) bestattet. Die Grabhügel wurden oft sekundär für eine Bestattung genutzt oder bereits im Altertum geplündert.
Zu den ärmeren Gräbern gehören flache Brandgräber, bei denen die Asche des Verstorbenen in einem Gefäß aufbewahrt wird. Durchstoßene Öffnungen im Boden des Gefäßes dürften ein Zeichen für den Glauben an ein Leben nach dem Tode und die Existenz der Seele sein. Dieser einfachere Bestattungsritus überwiegt in der Blatná-Region insbesondere seit dem 5. Jahrhundert v. Chr.
Einige Grabstätten aus der Eisenzeit und slawischen Zeit wurden auf Hügeln nördlich von Blatná in der Nähe der Gemeinden Chlum, Bezdědovice und Dobšice gefunden. Wegen der Lehmkonstruktion überdauerte nur ein Bruchteil dieser rituellen Bauwerke, in Waldgebieten, wo sie nicht der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung zum Opfer fielen. Nach dieser Bestattungsart in der Hallstattzeit wurde die hiesige Kultur benannt – Hallstatt-Grabhügelkultur.