Im 8. und 9. Jahrhundert kamen die Slawen in das Gebiet der heutigen Blatná-Region. Diese Menschen waren zwar technologisch nicht so entwickelt wie die ausgewanderten Kelten, dafür aber sehr anpassungsfähig. Sie wohnten in kleinen tiefer versetzten Häusern, die sie mit einer offenen Feuerstelle oder einem einfachen Steinofen beheizten. Der Rauch entwich durch eine Öffnung beim Dachfirst des Satteldachs aus dem Haus.
Sie lebten insbesondere von der Viehzucht und von der Landwirtschaft. Genauso wie ihre Vorgänger ernteten sie Getreide mit der Sichel. Getreide und Nahrungsmittel lagerten sie in großen keramischen Gefäßen mit dicken Wänden – in Magazinen und in Vorratsgruben in der Erde. Brot wurde in einfachen Kammeröfen gebacken, in diesen Öfen wurde auch die Keramik gebrannt. Keramik hatte eine einfache Topfform und einzelne Gegenstände unterschieden sich nur durch ihre Größe. Sie wurde mit eingeritzten Linien und Schlangenlinien verziert. Siedlungen wurden keine gefunden, da sie sich entweder an Stellen der heutigen Gemeinden befanden, oder es sich um oberhalb der Erdoberfläche errichtete Häuser gehandelt hat, die archäologisch schwer zu detektieren sind.
Der Bestattungsritus der Slawen war vergleichbar mit der vorangegangenen Zeitspanne, lediglich etwas schlichter. Meistens wurde ein kleinerer Grabhügel errichtet, in dem man mehrere Gefäße und einen Teil der Asche des Verstorbenen hineinlegte. Manchmal haben sie einen bereits stehenden älteren Grabhügel genutzt, in dem sie sekundär ein Gefäß mit der Asche des Verstorbenen platzierten. Solche Grabhügel wurden in Lokalitäten bei Dobšice, Chlum, Kocelovice, Sedlice und Zavišín entdeckt. Im Verlauf des 9. und 10. Jahrhunderts tauchten nach und nach flache Grabstätten auf, in denen sich ganze Skelette mit Grabbeigaben befanden, z. B. bei Bělčice.