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HANDELSPFADE

Im 8. – 12. Jahrhundert gab es in der Blatná-Region einen Handelspfad, vom Norden gen Süden, von Prag nach Passau. Auf diesem Handelspfad wanderten Geld, Waren und technologische Innovationen, die auch an den archäologischen Funden sichtbar sind. Der vermutlich älteste importierte Gegenstand aus dem frühen Mittelalter ist ein eiserner Speer mit blattförmiger Spitze und achtkantiger Tülle, die von Herrn Vlk in der Gemeinde Zavišín gefunden wurde. Eine analoge Waffe wurde bei Sammlungen auf der Oberfläche im Jahr 1988 südlich vom viereckigen Wall bei Záhrobí u Bělčic gefunden. Beide Waffen können in das 8. – 9. Jahrhundert datiert werden und stammen aus dem Ostfrankenreich.

Mehr Beweiskraft betreffend Kontakte außerhalb der Region hat der Depotfund von Münzen in einem keramischen Gefäß bei der Gemeinde Lažánky. Die Münzen wurden während der Feldbestellung im Jahr 1911 aufgedeckt. Der Schatz oder der Depotfund enthält ungefähr 450 silberne Denare aus den Jahren 1100 – 1125. Unter den Münzen befanden sich Prägungen des Fürsten Bořivoj II. und von Vladislav I. Ins Museum kam lediglich das betreffende keramische Gefäß und ein paar Münzen kamen ins Hussitenmuseum in Tábor.

Die meisten Gegenstände blieben beim Finder J. Stejskal aus Blatná.

Die erwähnten kommenden Innovationen machten sich am Ende des Frühmittelalters und zu Beginn des Hochmittelalters, sprich im 13. bis 14. Jahrhundert bemerkbar. Damals fing man an, für die Feldbearbeitung eine viel wuchtigere asymmetrische Pflugschar zu benutzen. Dank des Gewichtes von 3 bis 7 kg konnte man mit der neuen Pflugschar die Felder viel tiefer bearbeiten, die Erde besser auflockern und somit höhere Erträge erzielen. Die asymmetrische Pflugschar belegt auch die Existenz eines schweren Pfluges, der aus Sech- und Streichblech besteht.

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