„Über Hindernisse zum Ruhm“ lautete das stolze Motto der Hildprandts aus Ottenhausen. Als Erster dieses Geschlechtes tauchte in Blatná Václav Hildprandt auf, der Blatná im Jahr 1798 gekauft hat. Um ihn zu ehren wurde die Gemeinde Nouzov in Václavov umbenannt. Die erste schwierige Prüfung wartete auf seinen Sohn František, der die ganzen Napoleon-Kriege überstand und versuchte, der Stadt in der schwierigen Wirtschaftslage zu helfen. Seit 1798 waren die Truppen auch in Blatná stationiert. Ihre Kasernen mit Wache, Übungs- und Lagerplatz sowie Schießstand errichteten die Solodaten im städtischen Rathaus. Als Reaktion auf die kontinentale Blockade Englands gründete František im Jahr 1813 die Schlosszuckerfabrik, um Zucker aus Zuckerrüben raffinieren zu können. Die Erträge waren jedoch recht klein, so dass Robert Hildprandt die Zuckerfabrik in eine Brennerei umbauen ließ. František ließ im Jahr 1818 ein neues Schulgebäude bauen. Er achtete auch auf die Ausbildung seines Sohnes Ferdinand und lud daher den jungen Jan Evangelista Purkyně ein, den er auch finanziell förderte. František veranlasste auch die Umgestaltung des Schlossareals, dort ließ er zunächst die westliche Seite des Schlosses abreißen, wodurch man einen Ausblick auf den Park bekam. Den Park ließ er in die heutige Form eines englischen Parks mit einer künstlichen Grotte umbauen (1815).
Der nächste männliche Nachfahre aus dem Geschlecht der Hildprandts, der nicht nur in der Historie der Stadt eine Rolle spielte, war Robert Hildprandt. Robert Hildprandt beteiligte sich noch vor der Übernahme des Gutsbesitzes im Jahr 1848 an der Prager Revolution auf Seiten der Tschechen und war sogar Anführer der Nationalgarde in Blatná. Abgesehen von seiner politischen Tätigkeit versuchte auch er, seinen Sitz zu modernisieren, und lud daher 1850 Bernhard Grueber ein, damit dieser den neogotischen südöstlichen Flügel baut, dessen Erscheinungsbild an den Rejt-Palast anschließt.
Dasselbe Zusammengehörigkeitsgefühl präsentierte auch sein Nachfolger Ferdinand Hildprandt, der genau wusste, wie wichtig der Bahnverkehr für die Wirtschaft der Stadt ist. Im Jahr 1899 leistete er seinen Beitrag bei der Errichtung der Bahnstrecke Březnice-Blatná-Strakonice-Nepomuk und war lange Jahre als Vorsitzender des Bahnverwaltungsrates tätig. Der Stadt hat er einen Teil des Schlossparks übergeben, den man heute Husovy sady nennt, und er hat auch zur Errichtung einer neuen bürgerlichen Schule in den Jahren 1902 bis 1904 beigetragen. Ferdinand Hildprandt unterstützte den Vorschlag Josef Siblíks, in Blatná ein Museum zu errichten. Auch während des Ersten Weltkrieges blieb er standhaft und half mit seiner Frau Josefína Thun Hohenstein mit allen erdenklichen Mitteln der Stadt und Umgebung.