Im 13. Jahrhundert gab es die größte Umwandlung beim Wohnhaus. Das Wohnhaus wurde auf das Niveau des Geländes gehoben und der unterirdische Teil wurde insbesondere bei Stadthäusern zum Kellergewölbe. Der Innenbereich des Hauses wurde in Wohnbereich inkl. Küche und Produktionsbereich gegliedert. Unterschiede zwischen ländlichen Häusern und Stadthäusern gab es insbesondere hinsichtlich der Höhe oder des Raumes. Stadthäuser waren in Blatná bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts durch Parzellen beschränkt. Die Parzellen konnten seitlich nicht erweitert werden, so dass höhere Stadthäuser gebaut wurden. Über die Parzellen, sprich über das Stadtgebiet in Blatná zu Beginn des 15. Jahrhunderts informiert uns die Urkunde von Břeněk ze Strakonic aus dem Jahr 1489. Den hinteren Teil der Parzelle konnte man über eine Durchfahrt betreten, die im Verlauf des 14. Jahrhunderts überdacht und zum Bestandteil des sog. Maßhauses – eines Bereiches für Handwerk und Handel – wurde. Die Häuser wurden in der Regel aus Holz gebaut und nur die Frontwand Richtung Straße oder Platz wurde verputzt. Die Häuser auf dem Lande hingegen wurden in Wohnzimmer, Eingangshalle und Aufbewahrungsraum – Kammer oder Speicher – gegliedert. Andere Wirtschaftsbauten wurden entlang der breiten Parzelle verteilt, so dass sie einen geschlossenen Hofbereich bildeten.
Mit der Entwicklung des Hauses änderte sich auch der Schließmechanismus von Türen. Das einfachste System war ein Holzriegel mit einem entsprechenden Haken. Seit dem 13. Jahrhundert wurden Metallschlösser genutzt, die entweder in die Tür eingebaut oder aufgehängt wurden. Es gab verschiebbare Schlüssel, mit denen der Holzriegel durch Zug verschoben wurde, Drehschlüssel, bei denen durch Drehbewegung der Schnapper verschoben wurde, und Einsteckschlüssel, bei denen lediglich durch das Einstecken die Feder entsichert und das Schloss geöffnet wurde. Bis heute benutzen wir meistens den Drehschlüssel. Im 14. Jahrhundert waren zwei Typen von Schlössern verbreitet, und zwar das deutsche Schloss und das französische Schloss. Der Nachteil bestand bei deutschen Schlössern darin, dass der Schlüssel nach dem Aufschließen im Schloss bleiben musste.
Eine wichtige Innovation war im 13. Jahrhundert auch die Zimmerdecke und der Rauchfang, mit dem der Rauch zum Dachboden abgeleitet wurde. Im Verlauf des 13. bis 15. Jahrhunderts war die offene Feuerstelle auf einem erhöhten Sockel durch einen einfachen Backofen überdeckt und die Heizstelle in den nächsten Raum verlegt. Es gab die ersten Schornsteine, oft noch aus Holz und mit Lehm beschmiert, sie mündeten unter dem Dach und anschließend draußen außerhalb des Gebäudes. Aus diesem Grund war Feuer die häufigste Katastrophe für viele Siedlungen, vor der man sich am meisten fürchtete. Die wichtigste Innovation bei der Beheizung war der Kachelofen, der in Blatná wahrscheinlich im 14. – 15. Jahrhundert Einzug hielt. Bei den Reliefmotiven auf der Heizplatte der Ofenkacheln handelte es sich um moderne Trends der Gesellschaft, daher sehen wir verschiedene Motive, von religiösen, mythologischen, weltlichen Motiven bis hin zu z. B. politischen Motiven.