Die steigende Macht der Freiherren Rožmitál gegen Ende des 15. Jahrhunderts war auch für die Kleinstadt Blatná von Vorteil. Bereits beim Antritt des mächtigsten Mannes dieses Geschlechtes, Zdeněk Lev z Rožmitálu, wurden der Kleinstadt im Jahr 1489 ältere Privilegien mit Ausdehnung um die Kaduzität für Stadtbürger erneut bestätigt. Danach folgten weitere Privilegien. Im Jahr 1502 erwarb die Kleinstadt das Recht, zwei Jahresmärkte zu veranstalten, 1513 erhielt die Kleinstadt eine Brauerei und eine Kirche mit Pfarre zur eigenen Nutzung, 1514 das Recht auf Siegel mit rotem Wachs und Umfriedung der Kleinstadt, die allerdings niemals errichtet wurde. Mit der letzten Urkunde wurde im Jahr 1529 der Termin eines der Jahrmärkte geändert.
Das Ziel von Zdeněk Lev war unzweifelhaft, seine Kleinstadt zu unterstützen, da die Kleinstadt nicht nur sein Eigentum, sondern auch sein Residenzsitz war. Dafür sprach auch das Bauwerk der gotischen Kirche mit Zellengewölbe aus dem Jahr 1515 oder die Einladung des Baumeisters Benedikt Rejt, der in den Jahren 1523 bis 1530 den südlichen Flügel der Burg in Blatná umgebaut hat. Hinter der Vielzahl der erteilten Rechte können wir auch finanzielle Bedürfnisse von Zdeněk Lev sehen, der diese Rechte sicherlich nicht nur aus Gnade und Freundschaft zu den Stadtbewohnern, sondern für Gegendienste in Form von Finanzspritzen erteilte. Seine Position als zweiter Mann nach dem König, sprich Burggraf des Böhmischen Königreiches, war sehr kostspielig, was nach seinem Tod im Jahr 1535 seinem Sohn Adam Lev z Rožmitálu zum Verhängnis wurde.
Adam Lev z Rožmitálu übernahm einen überschuldeten Gutshof, dessen Reichtum zwar aus der Stellung und den Schuldnern, allerdings nicht aus Barschaft bestand, durch die er seine eigenen Schulden hätte tilgen können. Im Jahr 1539 ließ er noch die größte Glocke Mutter Gottes gießen, zwei Jahre später erhielt die Kleinstadt jedoch das letzte Privileg betreffend die Errichtung eines Rathauses, Steuern aus Jahrmärkten, dazu erhielten sie das Recht, eigene bewaffnete Wachposten zu haben. Es handelt sich vermutlich um den letzten Versuch, Barschaft für Schulden für den einzigen Vorteil zu erhalten, den ein Adliger bieten kann, und zwar ein Privileg. Im Jahr 1541 wurde Adam Lev z Rožmitálu gezwungen, Blatná dem größten Gläubiger, Adam Šternberka, zu übergeben. Er zog mit seiner ganzen Familie nach Mähren und das Geschlecht der Rožmitál kehrte nie wieder nach Blatná zurück, die Stadt verfügte allerdings über Privilegien und Vermögen, welche die Weiterentwicklung ermöglichten.