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DAS NICHT GESCHÄTZTE HELDENTUM DER BEWOHNER VON BLATNÁ

Im Jahr 1618 erreichte Blatná die größte Katastrophe in Form des Dreißigjährigen Krieges. Da Václav z Rozdražova Katholik und kaiserlicher Rat war, flüchtete er ohne zu zögern mit seiner ganzen Familie vor den Mansfeld-Truppen nach Prag. Damit waren die Bewohner von Blatná auf sich selbst gestellt. Als die Standestruppen das Schloss besetzten, entsendeten die Bewohner von Blatná Boten nach Plzeň und baten um Hilfe. Die kaiserlichen Soldaten versteckten sie in ihren Häusern und lockten danach die Mansfeld Soldaten in die Straßen der Stadt, wo sie diese aus dem Hinterhalt überfielen. Zu diesem siegreichen Zusammenstoß gibt es eine Legende, dass einige der Gefangenen im Teich Topič ertränkt wurden oder dass sie bei der Flucht im Teich Řitovíz steckengeblieben sein sollen, beide Namen sind jedoch aus früherer Zeit, aus dem Jahr 1598 bekannt, und stehen in keiner Beziehung zu diesem Krieg. Weitere Züge der kaiserlichen Truppen oder der böhmischen Stände konnten die Bewohner von Blatná jedoch nicht verhindern, sie konnten aber wenigstens ihre Kirche beschützen.

Nach der Weißberg-Schlacht im Jahr 1621 schickte Václav z Rozdražova seine Familie nach Blatná. Er selbst kehrte jedoch nie wieder zurück und verstarb 1625 in Pumstorf. Zu seinem Nachfolger wurde sein Sohn František Ignác z Rozdražova, der noch die Qualen des Krieges direkt in Blatná erleiden sollte. 1648 wurde er von den schwedischen Truppen gefangen genommen und nach Horšův Týn abgeführt. Obwohl die Bewohner von Blatná schon erschöpft waren, sammelten sie Geld, um den jungen Herren freizukaufen. Der zeigte sich jedoch wenig erkenntlich. Während des Bauernaufstandes im Jahr 1680 baten die Bewohner von Blatná ihren Herren um Bestätigung älterer Privilegien, der ließ sich jedoch Zeit. Erst nach Fürsprachen des Dekans und Hauptmannes händigte er ihnen die Bescheinigungen aus und Kaiser Leopold bestätigte erneut alle Privilegien. Ähnlich reagierte er auf die Bitte um Genehmigung eines dritten Jahrmarktes, die die Bewohner von Blatná erst im Jahr 1688 einholen konnten. František Ignác starb 1691 in Blatná und mit ihm endete sein ganzes Geschlecht, dessen Angehörige in der Mariä-Himmelfahrt-Kirche bestattet wurden.

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