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KÜNSTLICHE INDUSTRIALISIERUNG

Zeitgleich mit dem Untergang kleinerer Gewerbebetreibender nach 1948 wurden in der Stadt Blatná, die bis zum Jahr 1960 eine Kreisstadt war, neue Unternehmen eingeführt. Unternehmen wie z. B. das Rosenunternehmen von Jan Böhm, die Fischerei oder Steinbrüche wurden zentralisiert und setzten ihre Tätigkeiten fort, oft sogar mit demselben Personal.

Eine Änderung stellte das Unternehmen České závody motocyklové dar. Wegen eines Brandes in der alten Produktionshalle wurde eine neue Halle errichtet, in der man seit dem Jahr 1960 Komponenten für das Motorrad ČZ 125 oder 150 oder für das Moped ČZ 150 herstellte, den man nach dem typischen Geräusch „Schwein“ nannte. Nach dem Jahr 1989 wurde dieses Unternehmen von der Firma DURA gekauft.

Ein weiteres Unternehmen war DŘEVOKOV, in dem alle kleinen Handwerker seit dem Jahr 1950 vereint waren. Zu Beginn stellte dieses Unternehmen Vorzimmerwände her und im Jahr 1952 nach der Fusion mit RESONET wurde die Produktion um elektrische Musikinstrumente erweitert. Im Jahr 1964 begann man Torsysteme für die Landwirtschaft herzustellen.

Das bedeutendste Unternehmen war vermutlich Tesla, welches im Jahr 1958 nach Blatná kam. Die Stadt übergab die Gebäude der Fachgrundschule an das Unternehmen, damit dort eine Produktionsstätte für kleinere Elektronikkomponenten eingerichtet werden konnte. Im Jahr 1961 wurde dorthin die Herstellung von Widerständen ausgelagert. Seit dem Jahr 1967 wurden Fotowiderstände hergestellt, die es als Komponenten der Kamera des Kosmonauten S. Jähn bis ins All schafften. Im Jahr 1982 waren hier 1.195 Personen beschäftigt, 69 % davon waren Frauen.

Bei der tierischen Produktion sind die Molkereien zu erwähnen, die seit dem Jahr 1956 den Käse AKAVI und seit dem Jahr 1967 JADEL und Holländischen Käse produzierten. Im Jahr 1972 kam die Firma MYKOPRODUKTA nach Blatná, die sich auf das Züchten von Pilzen spezialisierte. Zu diesem Zweck wurden ihr Grundstücke des ehemaligen Rosenunternehmens von Jan Böhm übergeben.

Diese Industrialisierung von Blatná bedeutete nicht nur Reichtum, es wurden Arbeitskräfte und Unterkünfte gebraucht, und dieses Problem sollte durch Plattenbauten gelöst werden. Im Jahr 1950 begann die Errichtung von Häusern und diese wurde bis Ende der 80. Jahre fortgesetzt. Zunächst wurde der Bereich zwischen den Straßen B. Němcové und Čechova bebaut, wo es früher nur Felder gab. Im Jahr 1984 wurde die Errichtung von Plattenbauten Nad Lomnicí fortgesetzt, wodurch der Platz beeinträchtigt wurde. Damit wurde die Wohnungsfrage in Blatná zum Teil gelöst, da die Bevölkerung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts um 3.000 Einwohner gestiegen ist.

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