Das Jahr 1989 war für die ganze Tschechoslowakei stürmisch. Die Bürger erfuhren schrittweise von den Misserfolgen in der Industrie, von der Größe der Armee und weiteren Fehlern der KSČ. Zudem war der politische Apparat durch Unentschlossenheit gelähmt, die in den Satelliten der UdSSR Michail Gorbatschow in Form der Offenheit und des Umbaus unter dem Taktstock des totalitären Regimes gesät hat. Auf die Palach-Woche gab es in Blatná noch nicht viele Reaktionen, auf die Demonstration am 17. November haben jedoch schon viele Menschen reagiert.
Einen Tag später hörte das Ehepaar Roh die Nachrichten von Voice of Amerika und liefen gleich zum Ehepaar Malina, um mit ihnen die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Alle trafen sich dann bei den Rohs, um eine Petition zu verfassen und diese in der Wirtschaftsschule zu verbreiten. Auf diese Weise entstand die Basis von Občanské forum in Blatná. Anschließend gab es noch weitere Treffen in der Wohnung des Ehepaares Roh. Daniel Lexa brachte die Petitionen in die Waffenfabrik und Zdeněk Malina, Vladislav Mašín und Jiří Veselý zu Tesla. Dadurch wurden auch Arbeitskräfte der lokalen Betriebe informiert. In der ökonomischen Mittelschule lehnte die Schulleitung die Petition der Lehrer ab und die Namen der Akteure wurden unverzüglich beim der Leitung der KSČ gemeldet. Eine Wende gab es erst am 24. November, als das Ehepaar Roh eine Videokassette mit Aufnahmen des Polizeieinsatzes auf dem Platz „Národní třída“ nach Blatná brachten. Damit wurden auch unschlüssige Menschen überzeugt. Am 25. November veranstaltete die Bewegung Občanské fórum in Blatná ein öffentliches Treffen im Saal U Bílého lva. Es kamen sehr viele Menschen und sie füllten nicht nur das ganze Gebäude, sondern auch den anliegenden Platz. Zu diesem Treffen kam sogar der Bürgermeister der Stadt und Mitglied der KSČ Václav Křivanec, um an den Diskussionen teilzunehmen. Ein weiteres Treffen fand am 9. Dezember in der Turnhalle statt.
Ein wichtiges Ereignis in der Zeit nach dem November 1989 war zweifelslos der Besuch des Präsidenten Václav Havel am 29. Mai 1990 und sehr wichtig war auch die Umbenennung von Straßen – die Straße Klementa Gottwalda hieß jetzt wieder J. P. Koubka, Rudé armády bekam auch den alten Namen, nämlich T. G. Masaryka, Leninovo nábřeží hieß wieder Na Příkopech. Paradoxerweise war der größte Ansporn für die Entwicklung der Stadt die Katastrophe in Form eines verheerenden Hochwassers im Jahr 2002. Brücken und viele Gebäude in der Nähe des Baches „Zavišínský potok“ wurden vernichtet, man bekam aber Geld und Energie für die Rekonstruktionen und Umbauten.
Das 21. Jahrhundert steht für Umwandlung. Zunächst entstand das Centrum kultury a vzdělávání Blatná (Zentrum für Kultur und Bildung Blatná), welches zur Entwicklung von Kino, Theater, Klub der Musikfreunde, Bücherei, Informationszentrum oder Kommunitätszentrum und Museum verhalf, in dem man im Jahr 2014 mit der Modernisierung in die heutige Form begann. In der Stadt formierte sich eine Gruppe politisch aktiver Bürger mit dem Namen „Bewegung ROVNĚ“, diese Bürgerbewegung gewann die Gemeindewahlen und ersetzte die bestehende politische Repräsentation.